Jerusalem – Heilige Stadt …oder auch 65 Jahre seit 1948

Mai 19, 2013

Endlich Jerusalem…die Heilige Stadt oder auch er große Zankapfel dieser Region! Aber nicht so schnell. Ich wollte Mar Saba, ein Kloster, besuchen ehe ich aus Palästina verschwinde. Das Ende vom Lied seit 2011 immer Mittwochs geschlossen, sag mal Lonely Planet/ Badeker habt Ihr mal irgendwelche Aktuellen Informationen, und weil der Weg umsonst nicht schon genug Strafe war – kam dann auch ein Schauer.  Das sollte wohl das Zeichen sein, dass ich endlich nach Jerusalem sollte . Einmal Busfahren durch Checkpoints mitsamt dem obligatorischen Palästinenser abführen, an ehe ich am Damaskustor ankam. In diesem Zusammenhang so eine kleine Randnotiz – einige dieser Soldatinnen sind ja richtige „Babes“ 😀

Ich kam hier an einem jüdischen Feiertag an (das Gegenstück zum Erntedankfest) und die Straßen in Westjerusalem wirkten wie ausgestorben. Nachdem ich dann meinen Kram im Abrahams Hostel abgestellt hab – ging es zur Klagemauer…ja auch hier darf man durch Metalldetektoren laufen…und zu meiner Überraschung war der Felsendom doch am Nachmittag geöffnet.

Nach etwas umherschlendern stand ich dann vor dem Damaskustor, wo natürlich die Palästinenser demonstrierter – 65 Jahre Landverlust (bzw 1948 Staatsgründung Israels). Jetzt kann ich auch sagen, das ich von einem Wasserwerfer erwischt wurde und weiß wie es ist sich patschnass anzufühlen. Keine Sorge, die Intensität des Strahles war wohl auf Minimum gestellt, damit wir einfach nur weggehen. Das ganze ereignete sich wie in so einem Film, ich sah wie der Wasserwerferturm sich in unsere Richtung drehte und nachdem die Kanone einmal zu weit rechts und zu weit links sich drehte kam dieser typische Filmmoment – „oh Scheiße“ mit anschließendem Wasser marsch. Dumme Sau – die ganze Zeit kam aus der Ecke wo ich stand mal rein gar nichts da standen nur Unbeteiligte rum. Das war übrigens der Ort über den die Tagesschau berichtete – wo berittene Polizisten die Menge auseinandertrieben.

Super schon zum zweiten Mal an eine Tag nass sein.

Also Patschnass zum Ölberg hoch und auf den Sonnenuntergang warten. Das ist da so windig, das nervt irgendwie. Ansonsten gab es noch einen öden Pubcrawl. Die nächsten Tage waren irgendwie mit Sightseeing gespickt, Israel Museum mit den Qumran Rollen und einer Ausstellung zu Herodes, Yad Vashem – Holocaustmuseum, eine walking Tour durch Jerusalem, dem mehrmaligen Ablaufen der Via Dolorosa, dem herumwandern durch die Altstadt(übrigens auch auf der Weltkulturserbe Liste) mit ihren unterschiedlichen Vierteln. In dem Zusammenhang  sehr interessant wie sauber das jüdische Viertel ist und wie heruntergekommen und das muslimische und christliche Viertel sind. Natürlich durfte die Grabeskirche nicht fehlen und am Freitagnachmittag gab es dann auch die Kreuzigungsprozession des Franziskaner Ordens.

Ich bin ein nicht religiöser Mensch aber irgendwie konnte man die Intensität in dieser Menge spüren. An der 3ten und 4ten Station gab es eine interessante Situation – die Franziskaner Prozession mit ihrem Gebet gegen die Megafone von Freitagsgebet aus den Moscheen. So was kann auch nur hier vorkommen :D.  Noch das Shabbat Mahl im Hostel einnehmen und schon sind wir auch am Samstag angekommen.

Am Samstag hab ich mir nochmal die Klagemauer angesehen – an dem Tag sind die „Men in black“ noch mit einem weißen Umhang ausgestattet, und obwohl ich hinter der Absperrung zum Gebetsbereich blieb, wurde ich unfreundlich auf „nicht fotografieren“ von einer Person hingewiesen. Gut kann ich akzeptieren, aber mal ernsthaft in Yad Vashem gab es genug dieser „nicht fotografieren Schilder“. Somit kennen die Leute das Schild, warum kann man das nicht an ein paar Stellen platzieren damit wir „blöden nicht wissenden ungläubigen Touris“ das auch sehen und wahrnehmen. Das war dann auch das Signal Jerusalem den Rücken zu kehren, ich kann keine „Steine“ mehr sehen ich bin Strandreif! Ein Glück, dass sich das Sherut nach Tel Aviv innerhalb von 2 Minuten nach meiner Ankunft füllte. Next Stop – Tel Aviv

 

 


Allenby Brücke – King Hussein Brücke und irgendwie nach Bethlehem

Mai 13, 2013

Einmal Amman – Jerusalem…80km, das sollte schnell gehen. Nein geht es nicht, da merkt man wieder einmal wie verwöhnt wir Europäer mittlerweile sind!

Eines vorweg, nichtmal die Grenzübergänge zwischen der damaligen BRD und der damaligen CSSR haben sich so lang und organisiert hingezogen.

Der Leidensweg startet 8:30 in Amman, als meine Wenigkeit und Tom, der sich später als Lonely Planet Mitarbeiter entpuppte unseren organisierten Wagen zur Grenze nahmen – Ankunft 9:30.

Das war der einfache Teil – Pass stempeln lassen bei Schalter 1 war kein Problem, dann liegt der Pass ein Ewigkeit bei Schalter 2 herum, da kein Kerl da ist um weiterzumachen. So kann man in der Zwischenzeit bei Schalter 3 seine „ich verlasse Jordan Steuer zahlen – 10JD“. Da hab ich mal direkt einem amerikanischen Ehepaar aus San Francisco aus der patsche geholfen und so ergab sich ein nette Konversation.

Das Highlight war eine Niederländerin, welche die Grenzbeamten richtig zusammengefaltet hat – verdammt ich will auch so einen Diplomatenpass haben 😀

Als dann der Kerl wieder zurückkam und man ihn den „bezahlt“ Zettel in die Hand gedrückt hat, durfte man dann seinen Kram in Richtung Bus schleppen, allerdings blieb der Reisepass zurück!

So um 10:30 dann ab in den denBus, dort kommen dann nochmal 1,5JD für den Rucksack und 6JD für den 5km langen Transfer über die King Hussein – Allenby Bridge. In diesem Zusammenhang danke an Japan, die diese Brücke „gespendet“ haben!

Nein man fährt nicht gleich los, sondert wartet noch ein wenig bis der Bus sich gefüllt hat, DANN bekommt man seine Reisepässe ausgehändigt. In dem Zusammenhang muss ich sagen, das die jordanischen Grenzer echt locker drauf waren und rumgealbert habe…dann geht’s los und irgendwann wartet man vor dem israelischen Gebäude im Bus bis…ja genau bis der Busfahrer gesagt bekommt, du darfst nun die Türen öffnen. Im Bus gesellten sich dann zu unserer illustren Runde noch ein französisches Pärchen und eine Gruppe 5 Amerikanerinnen dazu.

Ankunft Terminal Israel 11:30.

Einmal Taschen rausholen – an einen Schalter gehen und sich Aufkleber Nummer 1 für den Reisepass abholen und den großen Rucksack zum Durchleuchten abgeben.

Anschließend eine Schlange machen und mit den Grenzern auf Italienisch rumscherzen und sagen das Juventus Turin nix taugt sondern Napoli rockt und Aufkleber Nummer zwei auf dem Reisepass bekommen inklusive einer Markierung.

Dann geht es durch den Metalldetektor und Daypack scannen wie man es am Flughafen kennt, auch das war Problemlos. Nein wir sind noch nicht fertig!

Dann geht es zur Passkontrolle, links und rechts ging es echt nicht weiter weil alle irgendwie ein Kreuzverhör über sich ergehen lassen musste, weil die Israelis nicht begreifen konnten woher jemand das Geld hat um viel herumzureisen (viele Stempel im Pass) oder wie ein Laos Visum aussieht ( freu dich schon mal Timo ;D). Bei mir lief wider Erwarten alles Problem nur wollte mir der Typ wieder diesen komischen Zettel geben. Nachdem ich ihn dann überzeugte, dass ich wirklich einen Stempel will zauberte ich ein Lächeln auf sein Gesicht…ich glaube so glücklich hat der noch nie einen Pass gestempelt.

So in dem Zusammenhang spielte sich auch gleich das erste palästinensische Drama ab. Am Schalter neben mir wurde dann direkt mal dem Vater die Einreise bewilligt, aber seiner Frau und seinem Kleinkind verwehrt.

So fehlt nur noch das Gepäck. Ja genau ein riesen Pulk wo Palästinensische Namen aufgerufen werden um ihre Sachen abzuholen, wir Touris dürfen einfach erst mal daran vorbeilaufen um dann zu warten und zu warten bis unsere Taschen auftauchen. Aus Solidarität zum amerikanische Pärchen haben wir gewartet, bis ihre Taschen auftauchten, da wir alle zusammen ein Sherut nach Jerusalem nehmen wollten. Während der Unterhaltung mit Ihnen hab ich erfahren, das ich wohl unbedingt mal zu „burning man“ nach Nevada in die Wüste muss 😀

Nachdem wir dann alle aus dem Terminal Waren, ich freundlich nach meinem ersten Foto von einem Kerl ohne Uniform aber mit Sonnebrille und Sturmgewehr auf „No-Fotos“ hingewiesen wurde haben wir kurzerhand zu 11ein Sherut vollgemacht und los ging es zum Damaskustor nach Jerusalem. Abfahrt 12:40.

Entgegen mancher Information, man kann sehr wohl von der Grenze per Sherut nach Jericho fahren!

Kurz vor Jerusalem, ein Security Check wo man unsere Reisepässe sehen wollte, nachdem der Soldat 7 USA Pässe entgegengestreckt bekam hat er uns durchgewunken.

Ankunft Jerusalem: 13:40 – da trennten sich unsere Wege dann!

Ein echt zäher Grenzübergang der aber auch wesentlich schlimmer hätte ausgehen können und einfach nur mit permanenten warten verbunden war.

Meine Reise war aber noch nicht zu ende, einmal mit Bus 21 nach Bethlehem, bei dem Checkpoint hatte ich dann auch mein zweites israelisch-palästinensisches Erlebnis, als zwei Soldaten einen 16jährigen Jugendlichen aus dem Bus zerrten.

Der Bus nach Bethlehem übertrifft bei der Geschwindigkeit aber die Strecke Amman-Jerusalem nochmal um einiges. 60min Fahrtzeit für 8km Strecke :D…verdammter Mist da kann ich ja schon fast laufen!

Juhu im Youth Hostel und dann mal gleich zur Kirche die über der Stelle steht wo Jesus zur Welt gekommen ist…na klar ist die voll von Tagestouren – ist ja schliesslich Weltkulturerbe 😀

Viel Spass beim Bilder anschauen, einige musste ich leider mit dem Iphone machen ;D